Ihr Promi-Projekt erinnert an ein großes Folkpop-Trio der 60er/70er. Butler Blake & Grant werden nun zum Glück auch höchsten Erwartungen gerecht.
von Werner Herpell
Die Ähnlichkeit des Bandnamens mit einer gewissen amerikanisch-englischen Supergroup von Anno dunnemals ist wohl kein Zufall. Denn Bernard Butler, Norman Blake und James Grant wissen ihren – zumindest in der britischen Musikszene – ikonischen Status schon ganz gut einzuschätzen. Das selbstbetitelte Debütalbum gibt den drei Gitarristen und Sängern nun Recht – es darf schon jetzt als neues Referenzwerk für funkelnden, jubilierenden Folkpop gelten. So wie sich die bereits vorher prominenten US-Folkrocker David Crosby (The Byrds) und Stephen Stills (Buffalo Springfield) Ende der 60er-Jahre mit dem englischen Kollegen Graham Nash (The Hollies) zum Traum-Trio Crosby, Stills and Nash vereinten (zunächst noch ohne Neil Young), so zelebrieren auch die Schotten Blake und Grant zusammen mit dem Engländer Butler selbstbewusst ihre meisterlichen Talente als Musiker und Songwriter.
Zehn makellose Lieder
Auf „Butler Blake & Grant“ sind zehn makellose Lieder zu hören, je drei von
jedem einzelnen Bandmitglied geschrieben und gesungen, außerdem ein Instrumental. Alle Tracks erfüllen höchste Standards, egal ob nun der frühere Suede-Gitarrist Butler, das langjährige Teenage-Fanclub-Mitglied Blake oder die Glasgower Folk-Soul-Legende Grant (Friends Again, Love & Money) die Hauptverantwortung trägt. Wobei der Letztgenannte mit seiner warmen, reifen Baritonstimme besonders eindrucksvolle Vocals beisteuert.
Das Trio hatte sich schon vor einigen Jahren zu Konzerten zusammengefunden, bei denen man noch ohne Gedanken an irgendein Albumprojekt alte Songs und auch gelegentlich neuere Stücke aufführte. Während Butler (unter anderem auf einem großartigen Duo-Album mit der Schauspielerin und Sängerin Jessie Buckley von 2022) und Blake durchgehend gut beschäftigt und erfolgsverwöhnt waren, hatte Grant sich aus familiären Gründen als Solo-Künstler zuletzt ein wenig zur…